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Dost (Oregano)

Pizzagewürz gegen teuflisches Unheil und fiese Keime



Die meisten kennen ihn als Pizzagwürz und verbinden ihn unwillkürlich mit mediterranem Ambiente. Doch der Dost oder besser bekannt als Oregano wächst auch üppig in unseren Breiten. Er führt bei uns viel zu oft ein unbeachtetes Dasein. Dabei ziert er nicht nur Wegränder, ist ein ergiebiges Bienenfutter, sondern auch ein überaus potentes Heilkraut.


Die große Dostfamilie

Die zahlreichen Oreganum-Sorten haben eines gemeinsam: Sie sind ausdauernd und duften sehr aromatisch, wobei kultivierten Gartensorten häufig besondere Würzkraft angezüchtet wurde. Der Dost ist der „wilde Bruder“ des bekannten Küchenkrauts Majoran. Sie unterscheiden sich nicht nur durch die höhere Heilwirkung des Dosts, sondern vor allem auch geschmacklich: Während der Dost würzig bitter-herb ist, hat der Majoran eine etwas süßlichere Note. Am bekanntesten ist wohl die aus dem Mittelmeerraum bekannte Oregano-Spielart, die wir so gerne für Pizza und Pasta einsetzen.


Teufelszeug – Mythos Dost und Dorian

Ob wegen des intensiven Duftes oder der roten Farbe…Dost galt weit verbreitet als wichtiges und wirksames Kraut zur Teufels- und Hexenabwehr.„Dost, Harthau und Weiße Heid tun dem Teufel viel Leid“ proklamierte Hieronymus Bock im Volksreim die teufelsabwehrende Wirkung des Dost, der hier zusammen mit Johanniskraut und Sumpfporst genannt wird. Häufig wird in dem Zusammenhang auch Dorant als Zugabe zum Dost genannt, wobei diese sagenumwobene Pflanze botanisch nie eindeutig bestimmt werden konnte. Unzählige Geschichten zeugen von der tief verwurzelten Überzeugung, sich durch Dost vor dem Bösen im allgemeinen und dem Teufel im Speziellen schützen zu können.


Wirkung und Anwendung

Heilkundlich

Dost ist ein altbekanntes Heilmittel. Schon im 1. Jahrhundert von Dioskurides genannt, war es im Mittelalter eines der meist verwendeten Heilkräuter. Hippokrates setzte es zur Geburtsbeschleunigung oder zur Behandlung von Krampfadern und Hämorrhoiden ein. Hildegard von Bingen empfahl ihn sogar als probates Mittel gegen die rote Lepra und auch zur Bekämpfung während Pestzeiten soll der Dost herangezogen worden sein. Auch die unspezifische positive Wirkung auf das Gemüt war bekannt, was dem Dost den volkstümlichen Namen Wohlgemut einbrachte. Was damals Vermutung, Versuch und Irrtum war, ist heute weitestgehend belegt: Oregano/Dost zählt zu den kraftvollsten Kräutern und den wirkungsvollsten natürlichen Antibiotika, die jemals untersucht wurden. Mittlerweile gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass die im Oregano in extremer Konzentration enthaltenen Antioxidantien sogar gegen multiresistente Keime wirken. Darüber hinaus ist er ein stark fungizides Mittel. Die stark blutverdünnende Wirkung, die oft als unerwünschte Nebenwirkung genannt wird, könnte als natürliche Schlaganfall-/Herzinfarktprophylaxe an Bedeutung gewinnen. Zudem wird diskutiert, ob die genannten Antioxidantien in Verbindung mit den fungizid wirkenden Inhaltsstoffen des Oregano in der Lage sind das Wachstum von Krebszellen zu hemmen. Möglicherweise steht dieser alten Heilpflanze noch eine große medizinische Zukunft bevor. (Quelle: www.zentrum-der-gesundheit.de/oregano.html)


Dost ist ein wahrer Alrounder gegen Keime: antibakteriell, antiviral und fungizid. Anwendungsbeispiele wie die Kontra-Keim-Teemischung findest Du im Blogartikel Immunbooster-Pflanzen.


Volksheilkundliche Anwendung: Aufgrund seiner auswurffördernden, entzündungshemmenden Eigenschaften wird Dost bei Husten und Bronchitis angewendet. Ebenso bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie Halsentzündungen. Wegen des Gerbstoffanteils wirkt die Droge auch bei Beschwerden und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie im Bereich der Harnwege. Als krampflösendes Mittel wird Dost auch bei schmerzhafter Menstruation verwendet. Vorsicht: Schwangere sollten Dost meiden aufgrund der Gebärmutter stimulierenden Wirkung.


Küche


Wer kennt es nicht?! Dost/Oregano ist wohl mitunter eines der beliebtesten Würzkräuter - ein Must in der mediterranen Küche. Neben den Klassikern Pasta und Pizza verleiht es (Grill-)Fleisch und Gemüsegerichten eine vorzügliche Note. In der modernen gesundheitsbewussten Küche lassen sich mit frischem Dost vielleicht eher ungewöhnliche, aber äußerst vitalisierende Smoothies bereiten. Auch in fruchtige Smoothies wandern bei mir täglich ein paar Blättchen des heilkräftigen Dosts. Keine Angst - bei geringer Dosierung ist kein Pizzageschmack im Himbeershot zu befürchten.


Wie wär´s mit einem wilden Snack zum Aperitif? Dann probier gleich mal das Rezept für die würzigen Dosttaler mit Frischkäsemurmeln.


Räuchern

Nach einem anstrengenden Tag kann das Verräuchern der getrockneten Pflanze ermüdeten Kopfarbeitern den Kopf und Geist klären. Dost wie auch der verwandte Majoran verleihen dem Leben eine gewisse Leichtigkeit. Gut zu Mischen mit Zitronenschale und Rosmarin. Auch als Beigabe in Räucherbündeln oder Kräuterbuschen, die man beispielsweise traditionell zu Mariä Himmelfahrt bindet, ist Dost ein aromatischer und essenzieller Bestandteil.


Färberpflanze

Während der Dost heutzutage als natürlicher Farbstofflieferant in Vergessenheit geraten ist, belegen Aufzeichnungen, dass in der Antike gerne Wolle damit gefärbt wurde. Und auch in der Barockzeit, in der die Farbe Rot vor allem in Adelskreisen einen hohen Stellenwert hatte, erlebte der Dost als Färbemittel eine Renaissance.


Bienenfutter

Dost/Oregano ist für Bienen ein absolutes Highlight auf dem Speiseplan. Oft kann man Dostbestände schon "hören" bevor man sie sieht. Es summt und brummt auf den Blüten und man kann die fleißigen Honigproduzenten bei der emsigen Arbeit beobachten.


Steckbrief Dost (Oregano)

Familie: Lippenblütengewächse (Lamiaceae)

Pflanzenname: Dost (Origanum vulgare)

Volksnamen: Badkraut, Berghopfen, Wilder Majoran, Oregano, Wohlgemut


Merkmale: Die ausdauernde ca. 20 bis 50 cm hohe Staude ist im oberen Teil verzweigt. Der aufrechte, leicht behaarte Stängel ist häufig rot überlaufen und bildet eiförmige, meist ganzrandige, gegenständige Blätter, die nach oben hin immer kleiner werden. Am Ende der Zweige bilden sich von Juli bis September rosa bis rote doldige bis rispenartige  Blütenstände.


Vorkommen: (Halb-)Trockenrasen, Wegränder, trockene Waldränder und Gebüsche

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe

Verwertbarkeit: Blüten, Blätter



FAQ


  1. Ist Dost und Oregano das gleiche? Ja, Dost oder Oregano bezeichnen die gleiche Pflanze. Es gibt verschiedene Arten, wobei kultivierte Sorten oft bsondere Würzkraft angezüchtet wird. Zu unterscheiden ist das Küchenkraut Majoran, das im Gegensatz zum herbwürzigen Dost eine süßlichere Note aufweist.

  2. Wofür verwendet man Dost? Dost oder Oregano ist nicht nur ein beliebtes Würzkraut, insbesondere in der mediterranen Küche. Es ist ein altbewährtes und hoch potentes Heilkraut, das sowohl antibakteriell, antiviral als auch fingizid wirkt. Es kann als Tee, Tinktur oder auch als Räucherwerk eingesetzt werden. Früher fand es auch als Färberpflanze Verwendung.

  3. Wo findet man Dost/Oregano in der Natur? Dost bevorzugt eher trockene Standorte. Man findet ihn häufig an Wegrändern, trockenen Waldrändern und Gebüschen



Die Beschreibungen ersetzen keine medizinische Beratung. Alle Darstellungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen und mit größter Sorgfalt recherchiert und/oder beruhen auf tradierten Überlieferungen und volksheilkundlichen Erfahrungen. Bei Beschwerden und Krankheitszeichen ggf. den Arzt des Vertrauens konsultieren.


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