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Dezember-Spezial: Oh Tannenbaum…

susiforster

Grüne Nadeln für Leib und Seele



Tannenduft und Lichterschein gehört zu Weihnachten wie Stollen und Glühwein, Kripperl und Stille Nacht. Ob Nordmanntanne oder Fichte ist beim Christbaum Geschmacksache. Und das mit der Geschmacksache darf durchaus wörtlich genommen werden. Denn unsere Nadelgehölze geben kulinarisch tatsächlich einiges her. Wenn der Weihnachtsbaum aus Bioanbau stammt, kann davon auch direkt genascht werden. Ansonsten sollte man lieber in der Natur „einkaufen“. Auch die Heilwirkung von Tanne und Fichte ist beachtlich.

Der feine Maiwipfelsirup aus den jungen Triebspitzen der Fichten ist bei einigen Naturköchen und -köchinnen sicher bekannt und ebenso beliebt. Auch fein-aromatischer Fichtenzucker lässt sich damit schnell und einfach herstellen. Aber gerade auch jetzt im Winter lassen sich die Vitamin C-reichen Fichten- und Tannenzweige mit ihrem herb-würzigen Aroma vielfältig in der Küche einsetzen.


Fichte und Tanne in der Küche:

  • Klein gehackt und/oder getrocknet und pulverisiert sind die Nadeln eine passende Würze für Pikantes und Süßes aus dem Wald wie Wildgerichte oder Beerenkompott, -mus und -marmeladen

  • Aromatisieren von Salz und Zucker, auch selbst hergestellter Kräuter-Senf erhält durch Zugabe von Tannen- und Fichtennadeln eine interessante Geschmacksrichtung

  • Aromatisieren von Essig und Öl

  • Weihnachtsgebäck mit Waldaroma: Kipferl statt mit klassischem Vanillzucker mal mit einer Mischung aus sehr fein gehackten Nadeln und Kristall- oder Puderzucker…einfach noch warme Kipferl darin wälzen

  • Aromatisieren von Getränken, z.B. erfrischende Limonaden, Smoothies, Sauerhonig/Oxymel oder Winterpunsch Anleitung findet ihr im Beitrag Waldbar

  • Aromatisieren von Obstsalaten

  • Schokolieren junger Maitriebe


Fichte und Tanne für Wohlbefinden und Gesundheit

  • Fichten- oder Tannensalbe: Einreibungen der Brust bringen Erleichterung bei Atemwegserkrankungen (auch für Kinder geeignet), wohltuend bei Gelenk- und Muskelschmerzen, auch vorbeugend gegen Muskelkater

  • Badesalz (klein gehackte Nadeln mit Meersalz in einem Glas mischen oder schichtweise einfüllen, nach Geschmack ggf. zusätzlich einige Tropfen ätherisches Öl von Fichte/Tanne zufügen) – wohltuend bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden und müden Muskeln

  • Teeaufguss aus Tannen-/Fichtennadeln bei Atemwegskrankungen und zur Immunstärkung

  • Dampfbad/Inhalation mit Tannen-/Fichtennadeln-Aufguss bei Atemwegskrankungen


Glas mit Tannennadeln-Badesalz dekoriert mit Zweigen
Waldbaden zu Hause mit einem DIY-Badesalz aus Meersalz und Fichten-/Tannennadeln

Pflanzensteckbrief:

(Beispielhaft als jeweiliger Vertreter der Art die gewöhnliche Fichte sowie die Weißtanne)


Familie: Beide Kieferngewächse (Pinaceae), immergrüne Nadelbäume


Pflanzenname:

Weißtanne (Abies alba)

Fichte (Picea abies)


Merkmale:

Tanne: Tiefwurzler, Krone pyramidenförmig, ältere Exemplare oft mit typischer „Storchennestkrone“ (Seitentriebe überwachsen Krone), Rinde jung glatt/hellgrau, später dunkelgrau/schuppig/rau, flache, kurz gestielte Nadeln mit gekerbter Spitze (2-spitzig), Oberseite dunkelgrün, Unterseite heller mit weißlichen Wachsstreifen, pieksen nicht, Zapfen aufrecht nur im Wipfelbereich, erst grün, dann braun/violett, fallen bei Reife ab September nicht ab, sondern zerfallen am Baum

Fichte: Flachwurzler, Krone spitz/kegelförmig, Rinde jung glatt/rötlich, später graubraun mit außen aufwerfenden Schuppen, spitze 4-kantige Nadeln (Querschnitt rautenförmig), Zapfen hängend, erst grün, dann braun, bei Reife ab Oktober abfallend

Unterscheidungshilfe: Die Fichte sticht, die Tanne nicht


Vorkommen:

Tanne: Mittel- und Südeuropa vom Flachland bis in Gebirgshöhen z.T. bis zu 2000 m Höhe

Fichte: Von Europa bis Asien im Flachland sowie Gebirgshöhen bis 2400 m, sehr verbreitet („Brotbaum“ der Forstwirtschaft)

Inhaltsstoffe:

Vitaminen A und C, Harze, ätherische Öle, Flavonoide, Terpene, Gerbstoffe


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