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Pflanze des Monats Januar: Die Vogelmiere

Aktualisiert: 27. Jan.

Die Winterzeit ist eine entbehrungsreiche Durststrecke für Wildkräuterfans. Oft sind es aber gerade scheinbar besonders zarte Pflänzchen, die Schnee und Kälte trotzen. Die kleine, filigrane Vogelmiere ist so ein robustes Kräutlein, das man mit etwas Glück unterm Laub entdecken kann. An milden Wintertagen spitzen die sattgrünen Blättchen heraus und geben unserem winterlichen Speiseplan einen gesunden Frischekick.



Hühner und andere Vögel wissen die Vogelmiere schon lange zu schätzen. Sie sind ganz verrückt nach der kleinen Pflanze mit den hübschen sternartigen Blüten und prägten damit auch ihren Namen.

Bei den Menschen ist sie dagegen ein eher ungeliebter Gast im Garten, verbreitet sie sich doch bisweilen teppichartig und ist nur schwer zu vertreiben. Statt das Pflänzlein zu bekämpfen, sollte man es eher nutzen, denn die Vogelmiere ist ein wahres Superfood. Sie ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen: Im Vergleich zu Kopfsalat hat sie doppelt so viel Kalzium, dreimal so viel Kalium und Magnesium und siebenmal so viel Eisen. Dazu strotzt sie nur so vor Vitamin C. Mit ihrem mild-nussigen Geschmack ist sie eine echte Power-Zutat für Salate, Suppen, Kräuterquarks und -butter sowie Smoothies, denen sie obendrein eine tolle grüne Farbe verleiht. Auch solo als Spinatersatz macht sie sich sehr gut, genauso wie als Zutat zu Gemüse oder Reis. In Japan wird die Vogelmiere beim traditionellen Fest der 7 Kräuter bei der Zubereitung des Reisbreis Nanakusa gayu verwendet.


Steckbrief:

Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) Pflanzenname: Vogelmiere (Stellaria media) Volksnamen: Sternenkraut, Vogel-Sternmiere, Hühnerabbiss, Vögelichrut, Hühnerdarm, Kanarienvögelkraut, Mäusedarm, Vögelichrut


Merkmale:

Die Pflanze breitet sich teppichartig aus. Die niederliegenden, runden Stängel bilden gegenständige, sattgrüne, eiförmige, spitze Blättchen aus. Ein markantes Erkennungszeichen ist die sogenannte Haarlinie am Stängel, über die die Pflanze Wasser aufnehmen kann. Ganzjährig zeigen sich winzige, weiße Blüten mit 10 schmalen Kronblättern und purpurfarbenen Staubblättern. Tatsächlich sind es eigentlich 5 Kronblätter - das lässt sich allerdings nur bei sehr genauem Hinschauen erkennen. Sie sind nur am Ansatz verwachsen und teilen sich dann, so dass es augenscheinlich 10 Blütenblätter sind. Die Vogelmiere ist ein Stickstoffzeiger. Eine Pflanze kann bis zu 15.000 Samen bilden mit 2-3 Generationen pro Jahr.


Vorkommen: Äcker, Gärten, Wald- und Wegränder, Schuttflächen, Blumentöpfe


Inhaltsstoffe: Aucubin (antibiotisch), Carotinoide, Eisen, Flavonoide, Gamma-Linolensäure, Kieselsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium, Saponine, Schleimstoffe, Selen, Vitamine A, B und C


Verwendung:

Die Vogelmiere ist kulinarisch vielseitig einsetzbar in Dips, Smoothies, Kräuterbutter, Salaten, Kräuterquarks. Am besten roh verwenden, da das reichhaltige Vitamin C Depot beim Kochen leidet. Schade um dieses wertvolle Powerfood. Die Vogelmiere bereichert nicht nur geschmacklich und durch die hervorragenden Nährwerte, sondern auch optisch, denn mit ihrem enormen Chlorophyll-Gehalt verleiht sie den Speisen eine wunderbar grüne Färbung.



Vogelmiere

Lust auf einen schnellen, leichten und gesunden Imbiss?


Nicht zuletzt durch den Gehalt an antibiotisch und entzündungshemmend wirkenden Aucubin wird die Vogelmiere auch heilkundlich eingesetzt. Angesetzt in Mandel- oder Olivenöl lässt sich ein sehr angenehmes und wirksames Heilöl für gereizte Hautpartien herstellen. Schon Pfarrer Kneipp lobte die Vogelmiere auch wegen ihrer ausleitenden, entzündungshemmenden Eigenschaften als Lungenkraut bei Husten und anderen Bronchialleiden.


Der Vitamin- und Mineralstoffmix kann auch bei der Herstellung von Naturkosmetikprodukten genutzt werden – die grüne Geheimzutat für schöne Haut.

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